Celonis übernimmt Make (formerly Integromat) und geht so den nächsten Schritt in Richtung All-in-One Prozesslösung. Was genau das heißt und was wir in Zukunft von Celonis, Make und der Welt der Automatisierung erwarten können - du erfährst es.
Bereits im letzten Herbst verkündete Celonis die frohe Botschaft: Der Software-Riese kauft das tschechische Unternehmen Make.com auf. Das Ziel? Die eigene Software für Process Mining (Celonis nennt es Execution Management System) durch die angeschlossene Prozess-Automatisierung ergänzen und vervollständigen. Aber noch mal von vorn: Was ist Celonis überhaupt und wer genau ist dieser Make.com?
Celonis ist ein deutsches Softwareunternehmen. Gegründet in 2011 erlangte es 2016 den Einhorn-Status – eine Unternehmensbewertung für junge Unternehmen von mehr als 1 Milliarde Dollar. Wow. Celonis hat eine Software entwickelt, die auf dem sogenannten Process Mining basiert. Das bedeutet, dass digitale Unternehmensprozesse analysiert und ausgewertet werden. Hierfür sind teils riesige Datenmengen nötig, um bereichsübergreifende Abläufe aufzuschlüsseln. So ist es auch kein Wunder, dass Celonis eng mit SAP und anderen großen ERP-Herstellern verknüpft ist. Ziel ist es, Ineffizienzen und Verbesserungspotenziale aufzudecken.
Also, short version: Celonis’ Software analysiert deine Prozesse, visualisiert diese und zeigt dir, wo es hängt. So weit so gut, aber was folgt dann?
Und genau hier kommt Make ins Spiel. Make ist ein tschechisches Unternehmen, das eine Plattform für Automatisierungen geschaffen hat. Das kannst du dir vorstellen, wie eine Oberfläche, auf der du deine verschiedene Software zusammensteckst: Outlook, One Drive, HubSpot, vielleicht noch Slack oder deine Wordpress Webseite. Daten, die in all diesen Anwendungen benötigt oder verarbeitet werden, werden durch die Verknüpfungen automatisch übergeben. Ziel hierbei ist es, digitale Prozesse eigenständig ablaufen zu lassen. Das zählt natürlich besonders für standardisierte, wiederkehrende Prozesse.
Genau darum funktioniert die Symbiose von Celonis & Make so gut: Make.com bringt zu Ende, was Celonis angefangen hat.
Celonis hat eine leistungsstarke Software geschaffen, die besonders mittleren und großen Unternehmen Überblick über die eigenen Prozesse verschafft. Denn besonders in riesigen Unternehmen mit abteilungsübergreifenden Prozessen ist es ab einem gewissen Punkt nahezu unmöglich, den gesamten Ablauf zu kennen, geschweige denn zu verstehen. Sind nun die Schwachstellen identifiziert, kommt Make ins Spiel. Denn: Celonis gibt ebenfalls Empfehlungen aus, wie diese Ineffizienzen beseitigt werden können. Make setzt genau das um: Durch die Verknüpfung der genutzten Anwendungen entsteht ein automatisierter Datenfluss und effiziente Abläufe.
Celonis ist es in wenigen Jahren gelungen, eine echte Marktmacht zu werden. Während Process Mining mittlerweile schon bei vielen Unternehmen angekommen ist, steht die Automatisierung jedoch noch am Anfang. Mit dem Aufkauf von Make gibt Celonis ein klares Zeichen: Prozess-Automatisierung ist die Zukunft. Das ist Celonis viel Geld wert. Die Übernahmesumme soll im dreistelligen Millionenbereich gelegen haben.
So schaffen Celonis & Make eine umfassende Lösung für Prozesse: Von der Analyse und Visualisierung über die Optimierung bis hin zur Automatisierung erhalten Celonis’ Kund*innen nun das Komplettpaket. Eine vollumfängliche Steuerung der Geschäftsprozesse ist somit also möglich. Eine Hürde ist allerdings noch zu überwinden: Die beiden Zielgruppen der Tech-Unternehmen zusammenführen. Denn Celonis hat sich besonders den großen und größten Unternehmen verschrieben: Kund*innen wie die deutsche Telekom, Lufthansa, Siemens oder Uber vertrauen in Celonis Execution Management System. Make.com hingegen hat sich eine starke Community aufgebaut von IT-Begeisterten, Developer*innen sowie kleinen und mittelständischen Unternehmen. Diese haben jedoch ganz andere Anforderungen an eine Software als die großen Konzerne.
Cloud-Automation greift nach neuen Sternen. Denn der relativ jungen Technologie fehlt noch der letzte Schritt in Richtung Großunternehmen. Das kann durch Celonis gelingen, das ebendiese Zielgruppe bereits für sich gewonnen hat. Außerdem beruht Make auf der sogenannten Cloud-Automatisierung, das heißt ausschließlich Software, die cloud-basiert ist, kann dort angebunden werden. Das ist eine klare Kampfansage in Richtung RPA, der konkurrierenden Technologie. RPA oder auch Robotic Process Automation ermöglicht nämlich individuell entwickelte Automatisierungen für on-premise Software.
Andersrum sendet Celonis aber auch eine Botschaft in Richtung Mittelstand: Process Mining ist nicht nur für die großen Konzerne nützlich. Auch mittelständische Unternehmen können davon profitieren und erhalten mit Celonis & Make eine umfassende Lösung für die Optimierung der eigenen Prozesse. Realistischer ist aktuell jedoch, dass sich Make den großen Unternehmen annähern wird als Celonis den Kleineren.
Celonis ist das gelungen, was jede Übernahme erreichen möchte: Die Marktposition beider Unternehmen verbessern. Celonis und Make sind keine Konkurrent*innen, im Gegenteil. Die eine Technologie kann nicht ohne die andere. Daraus ergeben sich noch umfassendere Möglichkeiten, Geschäftsprozesse vollumfänglich zu verbessern und die wachsende Branche der Automatisierung gewinnt einen großen Player.
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